Gebrauchter Sonntag für 1. Frauen von Vorwärts Spoho

Bei nahezu sommerlichen Temperaturen empfing die Erstvertretung von Vorwärts Spoho den Gast aus Mönchengladbach nach langer Heimspielplatz-Pause erstmals auf dem neuen Kunstrasen der Ostkampfbahn. Und erneut entsprach der Spielverlauf eines Spoho-Heimspiels nicht unbedingt dem Ergebnis der Partie: Borussia M’Gladbach gewinnt mit 1:3 und nimmt 3 glückliche Punkte aus Köln mit.

Für die Kölnerinnen stand fest, dass endlich wieder ein Sieg her musste und dass dafür definitiv ein anderer Auftritt nötig werden würde, als am vergangenen Sonntag in Menden. Zu Beginn der Partie waren Unsicherheiten auf beiden Seiten zu erkennen, sodass die ersten Minuten von häufigen Ballverlusten und unvollständigen Passstafetten geprägt waren. Nach einem ersten Torabschluss und dem ersten Eckball für die Hausherrinnen taten diese sich nun aber mehr und mehr als spielbestimmende Mannschaft hervor.

Während die Spoho-Mädels weiter daran arbeiteten, Torchancen zu kreieren und diese auch zu verwerten, standen die Gäste aus Gladbach eher tief in der eigenen Hälfte und spekulierten auf Konterchancen. In persona waren es unter anderem die Kölnerinnen Isabell Pfeifer, Michelle Fischer, Theresa Kömpel und Meike Wassermann, die mit Bällen in die Schnittstellen und Torabschlüssen an Pfosten und knapp über die Latte den Gladbachern gefährlich wurden.

Die Konterversuche der Elf vom Niederrhein beschränkten sich hingegen vorwiegend auf lange Bälle in die Spitze. Diese konnten aber entweder nicht verwertet werden oder sie wurden von der Spoho-Abwehrkette um Hannah Lorbach und Celina Vieruß frühzeitig abgefangen und entschärft.

In der 43. Minute war es dann endlich so weit: Die Gäste ließen den Kölnerinnen im Mittelfeld viel Raum, welchen Christina Franke auch umgehend zu nutzen wusste. Die Nummer 17 von Vorwärts Spoho fasst sich kurz vorm Strafraum der Gegnerinnen ein Herz und zog ab. Die Torfrau von Gladbach konnte den Schuss zwar an die Latte lenken, hatte aber beim Nachschuss von Michelle Fischer keine Chance.

Somit ging es mit einer knappen, aber durchaus verdienten Führung in die Pause. Die Mädels aus der Domstadt wollten sich die drei Punkte nun keineswegs mehr nehmen lassen und in der zweiten Halbzeit unbedingt nachlegen. Allerdings schafften es die Kölnerinnen nicht, den Deckel drauf zu machen und luden damit die Gäste aus Gladbach dazu ein, an einen Anschlusstreffer zu glauben und darauf zu hoffen. Und tatsächlich musste Spoho-Rückhalt Katharina Hackmann in der 65. Minute erstmals hinter sich greifen. Nach einer Gladbacher Ecke prallte ein Klärungsversuch im eigenen 16er so unglücklich ab, dass nach weiterem „Gestocher“ der Ball erneut zu Gladbach gelangte und diese das 1:1 erzielten.

Gladbach schien die kurz aufkeimende Verunsicherung von Spoho zu spüren und schaffte es diesmal besser, ihre Konterchancen an die Frau zu bringen, allerdings konnten bis dato weitere Gegentore verhindert werden. Vorwärts Spoho berappelte sich nun und dominierte das Spiel wieder zunehmend. Jedoch schafften es die Gastgeberinnen nicht, den Ball im letzten Drittel zu behaupten oder im Tor der Gäste unterzubringen. Außerdem wurde die Partie zunehmend ruppiger und zwei strittige Situationen gegen die Spoho-Mädels im Strafraum der Gladbacher wurden nicht als Foulspiel gewertet. Eine dieser Situationen hatte zudem eine längere Verletzungsunterbrechung zur Folge und brachte nicht unerhebliche Auswirkungen mit sich: Spoho-Stürmerin Theresa Kömpel musste verletzt ausgewechselt werden und die Kölnerinnen somit die letzten Minuten in Unterzahl (alle Wechsel erfolgt) bestreiten.

In der Nachspielzeit sollte es schließlich noch dicker kommen: In Minute 90.+4 und 90.+6 kamen die Gladbacherinnen nach Spoho-Ballverlusten in gute Schusspositionen. Die Stürmerinnen aus Gladbach zögerten keinen Augenblick und versenkten den Ball beide Male aus einiger Entfernung im Tor der Gastgeberinnen.

Somit ertönte der Schlusspfiff bei einem Spielstand von 1:3. Dieser Punktgewinn für Gladbach kann durchaus als glücklich bezeichnet werden, da sie nicht die spielbestimmende Mannschaft waren und sie die Partie mit zwei Sonntagsschüssen für sich entschieden. Allerdings bleibt es dabei: Die Mädels von Vorwärts Spoho müssen endlich ihre Dominanz konsequenter und über 90. Minuten zu Ende spielen und die eigene Führung viel früher ausbauen.

Es gilt also in der kommenden Trainingswoche erneut, das heutige Spiel aufzuarbeiten, um am nächsten Sonntag im Kölner Derby kompromisslos aufzutreten und Zählbares einzufahren.

Auch an diesem Spieltag möchten wir uns herzlich für die Unterstützung von Maschinenbau Heinker GmbH bedanken.